Seitdem ich Autor bin und mich auf den sozialen Netzwerken in diversen Gruppen mit meinesgleichen (Hilfe, klingt das eingebildet…) umgebe, kam es immer wieder mal vor, dass ich gefragt wurde, ob ich das wirklich so sagen/schreiben will. Auch „Das kannst du doch so nicht sagen“,  für mich die bevormundende Erweiterung obiger Frage, wurde mir oft genug an den Schädel geworfen.

Doch dabei ging es nicht um die Hilfe bei der Arbeit an meinen Werken, sondern um die Korrektur meiner eigenen Meinung.Würde ich gleich zu Beginn des Beitrags die Frage im Titel beantworten, dann wäre der Artikel mit einem „Darf er nicht nur, er MUSS es sogar.“ recht kurz gefasst und hätte trotzdem nichts wirklich Relevantes ausgelassen. Warum also weiter ausholen? Nun, zum einen sind wir hier nicht bei Twitter und zum  anderen wäre das einfach nicht ich.

Zugegeben, die Frage nach dem Medium auf oder aus dem gelesen wird, ist nicht sonderlich neu. Ganz im Gegenteil. Seit fast einem halben Jahrhundert wird daran gearbeitet, dass wir Texte nicht nur in Form von physischen Büchern transportieren und konsumieren können.

Gut okay, von der Grundsteinlegung vom Project Gutenberg im Jahre 1971 (Verdammt, das war noch ewig vor meiner Geburt.), bis hin zum ersten komplett auf dem Computer lesbaren Buch (Mona Lisa Overdrive) sollten alleine schon annähernd zwanzig Jahre vergehen.

Und nein, es ging hierbei nicht um das möglichst auffällige Kopieren von Doktorarbeiten.

Erst im Jahre 1988 erblickte der dritte und letzte Teil der Neuromancer Reihe von William Gibsons die flackernden Computerbildschirme dieser Welt.

Wobei „erst“ in diesem Fall ja auch schon wieder relativ zu werten ist, schließlich schreiben wir gerade das Jahr 2017, fast dreißig Jahre später.