Ask the Chars – Im Gespräch mit Leon

Ja meine lieben Raben.
Lange ist es her, dass wir uns hier versammelt haben, um einem Charakter aus Vampire Squad die eine oder andere Frage zu stellen.
Nachdem die ersten Male zwei Frauen zu Gast bei uns waren, ist heute mit Leon der erste männliche Protagonist der Geschichte zu Gast.
Als der Reporter mitten in der Nacht am vereinbarten Treffpunkt, einem um diese Zeit geschlossenen Imbiss direkt an den Anlegern der Elbfähren an den Landungsbrücken, wie Leon es sich gewünscht hatte, saß dieser schon wartend da, und deutete auf den Platz gegenüber von sich.
Während Leon seinen Blick noch über die Elbe und die erleuchteten Docks schweifen lässt, packt der Reporter bereits  Schreibzeug, Fragebogen und das obligatorische Diktiergerät aus, und versucht Leon zu begrüßen.

Ask the Chars – Im Gespräch mit Leon

Leon in seinem Auto – Bildquelle: Olichel auf Pixabay

Reporter: Guten Tag Leon, schön dass Sie die Zeit gefunden haben haben, sich zu uns…

Leon: (unterbricht den Reporter) Lang genug hat es ja auch gedauert, bis mal einer von uns dran kam. Hätte nur noch gefehlt, dass ihr diese komische Hohepriesterin auch noch vor uns dran nehmt.

Reporter: (räuspert sich und murmelt leise) Hätten wir ja, wenn sie nicht so kurzfristig abgesagt hätte.

Leon: Wie bitte?

Reporter: (eilig) Nicht nichts. Sprechen Sie ruhig weiter.

Leon: (misstrauisch, aber bereits deutlich ruhiger) Naja zumindest haben Sie nicht auch noch Mario vor mir eingeladen. Das hätte mir noch gefehlt.

Reporter: (räuspert sich erneut, dieses Mal sichtbar verlegen)

Leon: (zieht die Augenbraue hoch)

Reporter: (eilig) Sie sind also nicht so gut auf ihn zu sprechen?

Leon: (noch immer erbost, aber besonnen) Nun, wie würden Sie sich fühlen, wenn man Ihnen jahrelang eine Hauptrolle als Leiter einer Spezialeinheit für Paranormale Vorkommnisse und Wesen unter die Nase hält, und wenn die Arbeiten dann endlich beginnen kommt jemand, und klaut Ihnen gleich in der ersten gemeinsamen Szene eben diese Rolle.

Reporter: (hat mittlerweile die Vorbereitungen abgeschlossen und nickt) Nun, ich war noch nie in dieser Situation, und werde es wohl auch nie sein, aber begeistert wäre ich wahrscheinlich nicht.

Leon: Sehen Sie?

Reporter: Aber ist es nicht so, dass Sie noch immer eine Hauptrolle haben, nur nicht mehr alleine die Hauptrolle?

Leon: (nun vollkommen ruhig, fast wie ausgewechselt) Gut okay, da haben Sie Recht, und eigentlich kann man Mario selbst keinen Vorwurf machen, der hat ja auch nur die Möglichkeit ergriffen, die sich ihm geboten hat, ohne zu wissen, was mir meine Rolle bedeutet hat.

Reporter: (stark verwundert) Das klingt nun fast, als würden Sie selbst nicht mehr hinter Ihrer anfänglichen Meinung stehen. Wie kommt’s?

Leon: (räuspert sich nun selbst) Natürlich nicht. Vor allem deswegen schon nicht, weil Mario und ich uns auf der Fahrt vom alten Bahnbetriebsgelände, hin zum Set in dem Reihenhaus, in dem Mireilles und meine Wohnungen angesiedelt sind komplett ausgesprochen haben. Schließlich sind wir nicht nur freundschaftliche Kollegen, sondern auch Profis.

Reporter: (noch immer verwirrt): Gut. Ähm, dann lassen wir uns doch zum eigentlichen Interview übergehen.

Leon: Gerne, legen Sie los.

Reporter: (startet die Aufnahme, und legt das Band mittig zwischen sich und Leon) Wenn Sie jemandem Ihre Rolle im Buch beschreiben müssten, ohne ihn spoilern zu dürfen, wie würden Sie das tun?

Leon: Vor oder nach der Änderung?

Reporter: Nun…

Leon: Kleiner Scherz, keine Panik. Zur Frage. Ich würde sagen, dass Leon so ein wenig die Ruhe und die Vernunft in der Gruppe ist. Er sieht vieles, um nicht zu sagen alles nüchterner, als der Rest der Gruppe, und kann dadurch so manche Eskalation verhindern, sieht aber auch gewisse Dinge nicht, die etwas emotionaleren Personen auf den ersten Blick schon sehen.

Reporter: Er ist also gefühlskalt?

Leon: So würde ich es nicht nennen. Dass das falsch ist, sieht man ja schon an seiner Beziehung zu Mireille, beziehungsweise an dem Umgang mit ihr. Ich würde ihn eher als eine Art Blut trinkenden Spock beschreiben. Ja, ich glaub, das trifft es ganz gut.

Reporter: Interessante Umschreibung, zumal Sie in der Geschichte ja auch mindestens einmal so genannt werden.

Leon: (überlegt kurz) Stimmt, jetzt wo Sie es sagen. Vielleicht kam mir der Vergleich ja deswegen so schnell in den Sinn.

Reporter: Machen wir weiter. Haben Sie einen Lieblingsort, oder eine Lieblingsszene in der Geschichte?

Leon: Meinen Sie im ersten, oder im zweiten Band?

Reporter: (wittert eine Story) Gerne zu beiden, wenn Sie wollen.

Leon: Naja, da der zweite Band noch nicht veröffentlicht wurde, sondern sich noch im Prozess der Entstehung befindet, sollte ich das wohl lieber lassen. Aber ohne aus einem der beiden Teile zu spoilern kann ich sagen, dass unsere Basis ein Ort ist, der dermaßen speziell und exponiert ist, dass dort niemand die Zentrale einer geheimen Organisation von Wesen wie uns vermuten würde.

Reporter: Und Szene?

Leon: Hmmm Szene. Das lässt sich echt schwer sagen, da Szenen recht inhaltsreich sind, und sich, zumindest für mich als Beteiligten, recht schwer beschreiben lassen, ohne zu viel zu verraten.

Reporter: (nickt) Muss ja nicht sein, wir können auch einfach zur nächsten Frage über gehen.

Leon: Ja, das wäre tatsächlich einfacher.

Reporter: Wie ist es denn, mit dem Autoren zusammenzuarbeiten?

Leon: (lacht leicht) Ich werde jetzt ganz sicher nicht die Hand beißen, die mich füttert, wenn es das ist, was Sie wollen.

Reporter: (hellhörig) Wie meinen Sie das?

Leon: (noch immer sichtlich amüsiert) Vor allem nicht ernst. Nein, es ist ein sehr respektvolles Miteinander. Er macht sich viele Gedanken um uns, uns ist auch sehr offen für Input von uns, wenn wir Dinge anders machen würden, als er es geplant hat.

Reporter: Wie bei Mario?

Leon: Zum Beispiel. Klar hat es da an der Kommunikation untereinander, also unter uns allen gehapert, aber das ist halt das Risiko daran, wenn man wie er versucht, allen Beteiligten zumindest zuzuhören. Alles in allem, ist es aber ein sehr gemeinschaftliches, fast schon freundschaftliches Arbeiten, bei dem die letzte Entscheidung natürlich bei Patricius liegt. Also glaubt er zumindest.

Reporter: (schaut auf die Uhr) Die Zeit rennt heute aber auch wieder.

Leon: Ach, finden Sie? Also ich fühl mich, als wäre ich gerade erst aufgestanden.

Reporter: (leicht stutzig) Vielleicht kommen wir dennoch zur letzten Frage, zumal ich das Interview ja noch vor Redaktionsschluss einreichen muss.

Leon: (lehnt sich zurück) Ganz wie Sie wollen. Die Nacht ist zwar noch jung, aber wenn Sie Termine haben, dann will ich sie nicht aufhalten. (Er beugt sich wieder vor, stützt die Ellbögen auf die Oberschenkel und legt den Kopf in die offenen Hände) Schießen Sie los.

Reporter: Nun, ganz Ihrer Meinung nach, worauf kann sich der Leser in Zukunft noch freuen? Gibt es da etwas, was Sie uns schon verraten können?

Leon: (überlegt kurz) Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, und Dinge zu verraten, die eventuell dann doch nicht ihren Weg ins Buch finden, wird das schwer. Was ich aber sagen kann, ist dass dieser ominöse Meister, von dem ja immer wieder die Rede ist, mich auf jeden Fall überrascht hätte. Also zumindest wenn es bei dem bleibt, den Patricius aktuell im Sinn hat. Aber auch so freue ich mich schon darauf, weiter zu machen, denn es ist ein schönes Gefühl, ein Teil dessen zu sein, was die Menschen da draußen die Möglichkeit gibt, für einen Moment dem grauen Alltag zu entfliehen.

Reporter: Na das nenne ich mal ein gelungenes Schlusswort. Vielen Dank für das Interview. (Er schaltet das Bad ab und steht auf, um mit dem Packen zu beginnen)

Leon: (erhebt sich ebenfalls) Aber gerne doch. Wenn sie weitere Fragen haben, oder einfach nur mal des Nachts das Verlangen zu Plaudern verspüren sollten, Sie wissen ja, wie Sie mich erreichen.

Reporter: (mit dem Packen fast fertig) Eine Frage der persönlichen Neugier hätte ich tatsächlich noch, nun wo das Band nicht mehr mithört.

Leon: (weitet die Augen) Ich höre?

Reporter: Sie erwähnten vorhin, dass die Basis so besonders sei, dass sie Ihr Lieblingsort wurde. Darf man fragen, wo dieser liegt?

Leon: Dürfen Sie schon, aber…

Reporter: Aber?

Leon: (geht langsam um den Tisch herum, bis nur noch wenige Zentimeter zwischen seinem Gesicht und dem des Reporters liegen. Leise raunt er dem Reporter zu) Aber dann müsste ich Sie leider töten, und das Interview wäre vollkommen umsonst gewesen. Das wäre doch schade. (macht wieder zwei kleine Schritte zurück)

Reporter: (nun plötzlich wieder ganz eilig. Hatte Leons Atem gerade tatsächlich keine Kondenswolken hinterlassen? Er überlegte, und stellte fest, dass das schon die ganze Zeit der Fall gewesen war, obwohl es an der Elbe in dieser Nacht ziemlich kalt war) Das wäre tatsächlich schade. Da haben Sie Recht. (versteckt sein Gesicht demonstrativ in seiner Tasche, um so zu tun, als würde er etwas suchen) Wo hab ich bloß mein Handy?

Leon: (leicht belustigt) War ja auch nur ein Scherz. Und sorry nochmal wegen meines Ausrasters zu Beginn. Soll ich Sie irgendwohin mitnehmen? Ich bin mit meinem Auto hier.

Reporter: (noch immer mit dem Kopf in der Tasche) Was? Ach das ist schon vergessen, das kann jedem von uns mal passieren. Und danke, aber nicht nötig. Ich werde gleich auf Verlagskosten abgeholt.

Leon: Gut, dann breche ich nun auf. Nur eine Frage noch. Welche Blutgruppe haben Sie eigentlich?

Reporter: (schreckt entrüstet auf) Das geht nun aber doch zu … (stellt verwundert fest, dass Leon verschwunden ist, ohne dass er ihn hätte gehen, oder gar weglaufen hören) … weit. Leon? LEON?

Oben an der Straße erklingt das Phantom der Oper von Lindsey Stirling, bevor ein Motorjaulen erklingt, welches sich schnell und mit quietschenden Reifen entfernt. Ganz leise könnte auch ein Lachen zu hören gewesen sein. Oder war das doch nur der Wind?

Ende des Interviews

Nachwort

Nun meine lieben Raben, ich hoffe, dass euch das Interview mit Leon gefallen hat.
Wie ihr sicherlich gemerkt habt, ist es, an der reinen Textmenge, etwas länger als die ersten beiden ausgefallen.

Das hat aber keinesfalls zu bedeuten, dass ich ihm eine größere Wichtigkeit einräume, als ich es für die anderen tue.

Nein, vielmehr ist es zum einen der erhöhten Menge an „Klammertexten“, sowie deren Länge, als auch zum anderen der Tatsache, dass es nach der nun doch sehr langen Pause einfach aus mir sprudelte geschuldet.

Ich freue mich wie immer, dass ihr hier wart, und hoffe, dass es euch gefallen hat.
Hinterlasst mir gerne hier, oder auf einem sozialen Netzwerk eurer Wahl, einen Kommentar mit eurer Meinung.

Mir hat es auf jeden Fall nicht nur Spaß gemacht, wieder zu schreiben, sondern es tut verdammt gut, wieder zurück zu sein.

In diesem Sinne:

Danke erneut und…

KRAAAAAAAH

Euer Patricius de Corax

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